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Buchrezension: „The Female* Book“ von Edith Schachinger, Klara-Antonia Weindorfer und Nina Novotny

 

Das frisch erschienene Buch „The Female* Book“, publiziert von Edith Schachinger, Klara-Antonia Weindorfer und Nina Novotny, entstand durch ein kollektives Buchprojekt (@thefemalebookproject). 47 Frauen und als Frauen gelesene Personen nahmen teil, um über ihre Erfahrungen, Wünsche und Ideen über das Frausein zu erzählen.

Der Hintergrund zum Projekt

Die Herausgeberinnen  entschieden sich, ihre Ausbildung in „Verlagswirtschaft und Medienmanagement“ mit der Veröffentlichung eines Buches abzuschließen. Ziel war es, mit dem Buch einen Unterschied zu machen.

Anfang 2022 wurde via Instagram ein Aufruf gestartet, an dem Projekt teilzunehmen und Texte einzusenden. Um die hundert Frauen und als Frauen gelesene Personen reichten ihre Texte ein, und davon, wurden 48 Personen diversen Alters, Erfahrungshorizont und Herkunft ausgewählt. The Female* Book wurde Anfang September über die Buchschmiede herausgebracht.

The Female* Gaze

Das Buch ist in fünf verschiedene Kapitel eingeteilt:

  1. Evolve – Frausein im Kontext der Familie, Gesellschaft, Kultur und Religion
  2. Embody – Frausein und der Bezug zum Körper und der Natur
  3. Sense – Weibliche Sexualität und die Beziehung dazu
  4. Create – Weibliche Stärken und Schaffensgebiete
  5. Thrive – Spiritualität und weibliche Intuition

In diesen fünf Kapiteln erforschen die Autor:innen, was Frausein für sie (und andere) bedeutet, was sie während ihres Lebens geprägt hat und welche Hürden sowie Träume ihnen dabei begegneten. Obwohl die Kapitel verschiedene Themengebiete abbilden, handeln die meisten Texten doch von derselben Thematik: die Säulen des Patriarchats, deren Doppelmoral und die gemeinsame Sehnsucht nach einer Weiblichkeit voller Freiheit und Anerkennung, und dementsprechend ohne Einschränkungen und Scham.

Alle möglichen Facetten des Lebens einer Frau oder als Frau gelesener Person werden in den 202 Seiten beleuchtet und veranschaulicht, wobei die Gesellschaft und ihre Strukturen infolgedessen kritisiert und hervorgehoben werden. Dabei wird kein Blatt vor dem Mund genommen. Sei es in Form eines Monologs, Briefs, Gedichts oder Artikels – diese bewegende Textsammlung zwingt Leser:innen zum Hinschauen. Das Buch öffnet neue Perspektiven dank der (endlich einmal) weiblichen Sicht auf bestehende Gesellschaftsstrukturen und der daraus entstehenden Nachteile für Frauen und als Frauen gelesene Personen.

Persönliche Note

Ich bin beeindruckt von den diversen und ausdrucksstarken Texten der Autor:innen, in all denen ich mich und meine Erfahrungen wiederfinde.

Dieses Buch ist wichtig, da es den female gaze der Gesellschaft auf den Tisch bringt – und somit uns allen eine Stimme gibt. Obwohl die ehrlichen und berührenden Texte teilweise auch traurig stimmen, empfehle ich allen, dieses Buch zu lesen.

Weil wir gehört werden müssen.

Jetzt überall erhältlich wo es Bücher gibt!

Solidarity, Sister 😉

 

geschrieben von Kerstin Kraus