Hero:ines of the Month: Claim the Space

TRIGGERWARNUNG: Femizid[e] | Frauen*morde

Unsere Hero:ines of the Month im Mai sind die großartigen Menschen von Claim the Space. Seit Juli letzten Jahres treffen sie sich am ehemaligen Karlsplatz, um den FINTA(Frauen, Intersex, Nichtbinäre, Trans und Agender)-Personen  zu gedenken, die von ihren (Ex-)Partnern und/oder männlichen Familienmitgliedern ermordet wurden. Damit kein einziger Femizid in Vergessenheit gerät.

von Micòl Masliah-Gilkarov

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von kollektiv lauter* (@kollektivlauter)

Österreich, Land der Femizide

Bild mit freundlicher Genehmigung von den Aktivist:innen von Femplak bereitgestellt

2021 ist noch keine sechs Monate alt, und wir zählen 14 Femizide in Österreich. Es handelt sich nicht um Mordalarm”, „Beziehungsdrama”, “Bluttaten”,„Ausschreitungen”, Ausraster” oder Versehen”. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen, um für Veränderungen zu sorgen. Es geht um in Systemen verwurzelte Unterdrückung von Menschen, die nicht männlich sind – besser bekannt als Patriarchat. Machtspiele, die uns von klein auf beigebracht werden. Strukturen, die es dem männlichen Teil dieser Gesellschaft das Leben – in quasi allen Bereichen – einfacher macht. Österreich wurde dieses Jahr inoffiziell zum “Land der Femizide” gekürt und ist nun das einzige Land in Europa, in dem seit 2017 mehr Frauen umgebracht wurden bzw. werden, als Männer.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Feministische Plakate Wien (@femplak_wien)

Warum “Claim the Space”?

“Angestoßen von der AG feministischer Streik der Plattform Radikale Linke ist hier, am ehemaligen Karlsplatz eine offene feministische Vernetzung unter dem Motto Claim the Space entstanden, in der zahlreiche feministische Gruppen und Einzelpersonen, darunter AG Feministischer Streik der Plattform Radikale Linke, Kollektiv lauter*, Ni Una Menos Austria, Hispano feministas, Kollektiv antikoloniale Interventionen und viele mehr, organisiert sind. Gemeinsam wollen wir keinen Feminizid mehr unbeantwortet lassen und im Zuge einer kollektiven feministischen Praxis wollen wir uns Raum nehmen, um gemeinsam unsere Wut über Feminizide und patriarchale Gewalt auf die Straße zu tragen. Seit Juli letzten Jahres haben wir uns schon über 20 Mal am ehemaligen Karlsplatz getroffen, um den ermordeten FLINTA-Personen zu gedenken, und uns den Platz als symbolischen Ort der Politisierung von patriarchaler Gewalt genommen. Diese Raumnahme ist von den Mobilisierungen und Streiks in Lateinamerika inspiriert und wurde bereits von vielen Städten aufgenommen. Während er in Zürich oder Freiburg gelebte Praxis ist, fehlte in Wien noch ein gemeinsamer Ort, um sich angesichts der kontinuierlichen patriarchalen Gewalt und Feminizide auszutauschen. Das woll[t]en wir ändern!”
(Ausschnitt aus einem Redebeitrag von Claim the Space)

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Ni Una Menos Austria (@niunamenos.austria)

Seid laut, bleibt wütend und bildet Banden!

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von verein.simone (@verein.simone)

Viele von uns haben sich im letzten Jahr macht- und hilflos gefühlt. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit Menschen auszutauschen und zu vernetzen, die dieses Gefühl teilen. Wenn ihr euch einbringen und Claim the Space unterstützen wollt, kommt zu den Demos, sprecht die Anwesenden dort an.

Oder schließt euch an Vernetzungstreffen an, die jeden 8. des Monats on – oder offline stattfinden. 

In diesem Sinne bleibt nur noch eines zu sagen: Alerta Feminista!