Serienrezension: Die Kämpferinnen
Heute wollen wir euch eine Serie vorstellen, die manche vielleicht schon in ihren Empfehlungen beim Streaming-Dienst der Wahl angespült bekommen haben. Andere haben sie vielleicht sogar schon gesehen. Die Rede ist von Die Kämpferinnen – im französischen Le Combattantes. Was an der Serie unserer Meinung nach beachtenswert ist, erfährst du hier.
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Front statt Dorfidylle
In der französischen Miniserie in acht Folgen reisen wir in die Vergangenheit – genauer gesagt in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Es wird uns, wie die Beschreibung ankündigt, beispielhaft das Leben von vier Frauen in dieser schweren Zeit erzählt, die das Leben ohne die in den Krieg gezogenen Männer meistern (müssen). Es gibt immer noch zu wenige Serien und Filme, in denen Frauen die Titelrolle spielen (Hello Bechdel Test!). Die Kämpferinnen kann sich darauf bezogen also mit ihren vier Titelheldinnen sehen lassen.
Schauplatz ist ein kleines Dorf in den Vogesen, an das die Front immer näher heranrückt. Bis auf eher wenige Ausnahmen wurden die Männer bereits eingezogen. So sind die Frauen großteils auf sich gestellt. Die Charaktere, die wir in ihrem Leben begleiten, sind jedoch keineswegs hilflos ohne starken Mann an ihrer Seite, denn sie waren auch vor dem Krieg keine “hilfsbedürftigen” 0-8-15 Hausfrauen. So sehen wir eine ist Prostituierte, eine Krankenschwester, eine Nonne und die vierte im Bunde ist die Ehefrau eines Fabrikbesitzers. Das ist auch mein persönlicher Kritikpunkt: Wenn die Serie starke Frauen zeigen will, warum muss sie dann zugleich auf Außenseiterinnen zurückgreifen?
Drama, Baby!
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Die Serie zeigt, wie sich die vier Frauen gegen Ungerechtigkeiten auflehnen und sich dabei ihrer untergeordneten Position bewusst sind, ohne sie zu akzeptieren. Einige beginnen sich gegenseitig zu stützen, indem sie füreinander einstehen und sich zu Jobs verhelfen (wenn das nicht Sorority-Spirit ist ;-). Andere scheinen noch mehr in den festgefahrenen Rollenklischees zu stecken und bieten so statt einer helfenden Hand die kalte Schulter. Zumindest im ersten Moment.
Kurzgesagt: Die Dramaserie kommt mit allerhand Klischees, Leidenschaft, Herzschmerz, Trauer und gesellschaftlichem Druck daher und trägt davon dick auf. Wer also nach Zurückhaltung sucht, sollte sich an anderen Serienfiguren orientieren 😉
Fazit
Wem bei den eisigen Temperaturen nach Eskapismus zumute ist, wird bei Die Kämpferinnen fündig. Die Darstellung der Frauen mag vielleicht nicht nach dem eigenen Geschmack, den wir uns heute wünschen sein, aber genau das kann zum Nachdenken anregen- etwa darüber, was historisch bedingt ist und was eben auch nicht. Unerwartete Plottwists und zu Hauf tiefsinnige Dialoge sollten aber nicht erwartet werden.
Zu sehen ist das Mini-Drama übrigens auf der Seite des Streaming-Riesen, den wir an dieser Stelle nicht nennen wollen, aber nur so viel: er beginnt mit einem N und endet mit einem X 😉 gekauft und kann dort gestreamt werden 😉 Viel Spaß!
von Claudia Schneider