Hero:ine of the month: Marin Alsop

Spitzt eure Lauscher: Wir möchten euch unsere Hero:ine of the Month vorstellen: die Dirigentin und Geigerin Marin Alsop. Sie ist seit 2019 die Frau mit dem Taktstock im RSO, dem ORF Radio Symphonieorchester, das zum Glück doch nicht weg-gespart wird und somit auch weiterhin wichtiger Teil der (österreichischen) Musiklandschaft. Mit einer großen Portion Können, Engagement und Leidenschaft sorgt die US-Amerikanerin dabei dafür, dass die Musiker:innen den richtigen Ton – im richtigen Takt treffen – und das kann ihr so schnell niemand nachmachen.

Anfang des Jahres standen Alsop und das RSO ungewollt in den Medien: Einsparungen im ORF hätten fast zum Ende des Orchesters geführt. Der Aufschrei war groß, doch Alsop argumentierte mit Courage und lehnte sich mit einer Schar aus Unterstützer:innen dagegen auf. Mit Erfolg!

 

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Beruf: Dirigent:in

 

Alsop ist jedoch nicht nur in Österreich die erste Dirigentin, die ein angesehenes Orchester leitet, sondern war zuvor auch in Amerika als erste Frau Dirigentin des Baltimore Symphony Orchestras. Gast-Auftritte von London über Salzburg bis Sao Paulo stehen ebenfalls auf ihrem Lebenslauf. Die Liste der Orchester, die sie dirigierte ist beachtlich. Die häufigen Erwähnungen, dass sie damit jeweils die erste Frau war, zeigt leider auch, wie ungewöhnlich es auch heute noch ist, wenn der Mensch mit dem Taktstock kein Mann ist. Obwohl längst nicht nur Männer das notwendige Handwerkszeug dafür mitbringen.

Bewusstsein fürs Politische

 

 

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In Interviews bezeichnet sie die Musikwelt als “noch konservativer als den Durchschnitt” der Gesellschaft. Sie muss es wissen, denn Ausbildung und Karriere haben sie schließlich in viele Länder gebracht. Dadurch hat sie auch ein klares Bewsusstsein, dass die Leitung eines Orchesters durchaus eine politische- Komponente hat.Vor allem als Frau in einer Männerdomäne.

Sie lebt mit einer Partnerin – eigentlich Privatsache, aber eben nur eigentlich. Denn: immer wieder wurde es thematisiert. Dass Alsop darüber weder schweigt noch eine große Sache macht, finden wir großartig, denn es zeigt, was es schon längst (überall) sein sollte: Normalität!

Rolemodel mit Gefühl für Solidarität und offene Diskussionen

 

In der Musikwelt kann Marin Alsop als rares, aber umso stärkeres Rolemodel genannt werden. Sie beweist: Erfolg ist auch in patriarchalen Strukturen für Frauen möglich. Doch damit nicht genug: Solidarität mit der Sisterhood zeigt sie seit Jahren – etwa durch ihr Stipendium für angehende Dirigentinnen. Aber auch indem sie Aufführungen, die Frauen als starke Persönlichkeiten haben, in ihr Programm nimmt.

Ihre Mutter, eine überzeugte Feministin und Musikerin, nennt sie als erstes Vorbild. Alsop ist bekannt dafür, nach den Konzerten Diskussionen mit ihrem Publikum anzuregen und zeigt dadurch auch ihre großen Kommunikationsfähigkeiten.

Marin, Danke für deine tolle Arbeit und schön, dass du Wien noch läger erhalten bleibst!

Quellen und Infos:

 

Geschrieben von Claudia Schneider