Heute stellen wir euch das neue Buch „Bloody Business – der Weg zum nachhaltigen Startup“ von Bettina Steinbrugger vor. Es handelt von zwei Frauen, die den Status Quo hinterfragen und ihrer Idee treu bleiben, das Tabu rund um die Menstruation zu brechen und dabei nachhaltige Periodenprodukte zum Mainstream machen.
Aber beginnen wir von vorne.
„Bloody Business“ erzählt von Bettinas und Annemaries Gründungserfolg der erdbeerwoche, das erste Social Business Österreichs in der Kategorie nachhaltige Periodenprodukte inklusive Menstruationstabubruch. Es geht um ihre innige Freundschaft, die Idee der Unternehmensgründung bis zur Umsetzung, sowie die Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit. Und dann kommt da noch der Sexismus dazu, mit dem sie tagtäglich aufgrund des Tabuthemas und der weiblichen Unternehmensführung konfrontiert sind.
Was ist die erbeerwoche?
2011 in Wien gegründet, fungiert die erdbeerwoche als Aufklärungsplattform zum Thema Menstruation, sowie dazugehörigem Webshop, in dem es nachhaltige Periodenprodukte zu kaufen gibt. Hauptsächlich im DACH-Raum tätig, zählt die erdbeerwoche als das erste Social Business in dieser Kategorie, gewann schon viele Preise und ist bis heute erfolgreich.
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Alles begann mit der Frage, wieso wir auf Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln achten, aber nicht bei Periodenprodukten. 90% der herkömmlichen Tampons und Binden beinhalten ein Zellstoff-Plastik-Gemisch, das nicht nur Auswirkungen auf den Körper hat, sondern auch jahrelang braucht, bis es abgebaut ist. Annemarie und Bettina leisteten einen großen Beitrag zur Etablierung nachhaltiger Frauenhygieneprodukte in den österreichischen Mainstream.
Es blieb nicht nur bei der erbeerwoche. Im Laufe der Jahre kam auch eine digitale Menstruationslernplattform für Jugendliche dazu: READY FOR RED. Außerdem bewirkten die beiden einen gesellschaftlichen Impact mit erstmaligen Umfragen, Forschungsprojekten und vielen Auftritten, wie zum Beispiel ihren TedX Talk. Auch zu der Senkung der Tamponsteuer in Österreich haben sie viel beigetragen.
Der Alltag einer Gründerin
Bettina gibt in diesem Buch Einblicke in ihre Gefühlswelt, die im Laufe der Gründungsjahre von Höhen und Tiefen geprägt war. Die vielen Hürden der Selbstständigkeit, die anfänglichen Selbstzweifel und Situationen der Überforderung werden direkt geschildert. Auch wenn die Lösungswege ihrer Probleme manchmal zu einfach erscheinen, ist es ein ehrlicher Blick in das Leben der Selbstständigen.
Das Abenteuer der erdbeerwoche führt die zwei durch viele Finanz- und Rechtsfragen, die ersten Mitarbeitenden und einige Jahre später dann auch die Pandemie. Es ist spannend zu lesen, wie die einzelnen Blocker gelöst und kreative Lösungen gefunden wurden. Ein immer wiederkehrendes Thema dabei ist der Sexismus, welchen die erdbeerwoche-Gründerinnen bei Wettbewerben und Podiumsdiskussionen erfahren. Vor allem, da die meisten Entscheidungsträger und Investoren alt, weiß und männlich sind. Unter anderem nehmen die beiden sich unser „No More Bullshit“-Buch zur Hilfe, um dem entgegenzusteuern.