Filmrezession: Barbie von Greta Gerwig

 

Nach „Lady Bird“ (2017) und „Little Women“ (2019) meldet sich Greta Gerwig nach längerer Zeit mit einem neuen Meisterwerk zurück und lässt die Welt pink sehen. „Barbie“ läuft seit Ende Juli auch in unseren Kinos und bricht weltweit Rekorde. Der Kinofilm ist derzeit ein wahrer Kino-Magnet und durch das ausgeklügelte Marketing allgegenwärtig.

Eine liebevolle und detailreiche Gestaltung öffnet eine Spielzeugwelt, in der Barbie so ist, wie wir sie alle kennen, perfekt – zumindest nach den Richtlinien des westlich geprägten Schönheitsideals. Sie lebt mit all den anderen Barbie-Variationen und den unterschiedlichen, ebenso perfekten, Kens ein perfektes Leben im Barbieland. Barbie kann hier für sich allein stehen, Ken hingegen ist lediglich ein Anhängsel.

Alles dreht sich um Perfektion. Wer diesem Bild nicht entspricht, starke Abnutzungen oder gar eine Vermenschlichung aufweist, ist „weird“. Das möchte niemand sein und somit muss ein Rückweg zu diesem Ideal gefunden werden. Wie bereits im Trailer angepriesen wird, begleiten wir Barbie bei ihrem Abenteuer in der echten Welt, um ihre Makellosigkeit wiederherzustellen. Dabei wird ihr naiver Blick herausgefordert und sie wird zum ersten Mal mit einer von Männern geführten Welt konfrontiert.

Greta serviert uns feministische Themen in einer leichtverdaulichen, farbenfrohen Verpackung. Auch wenn der Film nicht in die Tiefe geht und eher an der Spitze des feministischen Eisbergs kratzt, hat Greta es geschafft mit ihrem Barbie-Film dem Patriachat einen Kinnhaken zu verpassen und gleichzeitig eine Kritik an das Matriarchat anzudenken. Umkehrung patriarchale Ordnung stößt an und darin ist auch der Wert des Films zu suchen. Er läuft in den Kinos auf der ganzen Welt und führt Millionen Zuseher:innen vor Augen, was wir schon lange anprangern. Die Rolle der Frau in der realen Welt ist und bleibt zu hinterfragen.
„Barbie“ unterhält und ist sensationell humorvoll. Eine leichte Kost für zwischendurch, die man sich definitiv gönnen sollte.

 

 

 

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Geschrieben von Carmen Cirnfus